Die Premier Padel Tour hat in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Padel-Verband (FIP) mehrere Änderungen für die Saison 2025 bekanntgegeben. Diese betreffen die Haupttabellen, Qualifikationen und die Verteilung der FIP-Ranglistenpunkte. Obwohl die Anpassungen auf mehr Professionalität abzielen, stoßen sie bei den Spielern auf teils scharfe Kritik.

Weniger Paare in Hauptfeldern und Qualifikationen
Eine der einschneidendsten Änderungen ist die Reduzierung der Anzahl der Paarungen in den Hauptfeldern und Qualifikationen:
Majors
2024: 56 männliche / 48 weibliche Paare
2025: 48 männliche / 40 weibliche Paare (-8)
P1-Turniere
2024: 48 männliche / 32 weibliche Paare
2025: 40 männliche / 28 weibliche Paare (-8 bzw. -4)
P2-Turniere
2024: 32 männliche / 28 weibliche Paare
2025: 28 männliche / 24 weibliche Paare (-4)
Auch bei den Qualifikationen werden die Kapazitäten eingeschränkt. Während 2024 noch 32 Paare bei den Herren zugelassen waren, werden es 2025 nur noch 24 sein. Bei den Damen bleibt die Zahl unverändert bei 16.
Neue Punkteverteilung: Eine umstrittene Entscheidung
Eine weitere wichtige Änderung betrifft die Punkteverteilung: Bereits in den ersten Runden der P1- und P2-Turniere sollen ab 2025 mehr Ranglistenpunkte vergeben werden. Diese Anpassung soll die Wettbewerbsfähigkeit von Anfang an steigern. Doch Kritiker sehen hier vor allem eine weitere Benachteiligung für Spieler, die sich über die Qualifikationen ins Hauptfeld kämpfen müssen:
Spieler in den Hauptfeldern profitieren überproportional von der Erhöhung.
Qualifikanten gehen bei einer Niederlage in der ersten Runde weiterhin leer aus – ohne Punkte oder Preisgeld.
Spielerreaktionen: "Die Tour wird zu geschlossen"
Viele Spieler ziehen Vergleiche zur World Padel Tour (WPT), die in der Vergangenheit für ihre eingeschränkte Zugänglichkeit kritisiert wurde. Sie empfinden die Änderungen als Rückschritt:
Etablierte Spieler profitieren: Die Reduzierung der Hauptfeldplätze bevorzugt Topspieler und macht es für Newcomer schwieriger, sich einen Platz zu sichern.
Schwächere Perspektiven für Spieler außerhalb der Top 70: Spieler zwischen Platz 60 und 70 müssen in die Qualifikation, was oft mit hohen Kosten und wenig Aussicht auf Punkte oder Einnahmen verbunden ist.
Härterer Wettbewerb für Spieler jenseits der Top 100: Diese müssen auf FIP Bronze-, Silber- oder Goldturniere ausweichen, bei denen sie häufig gegen Spieler aus den Top 30 oder 40 antreten müssen.
Ein Punktesystem zugunsten der Topspieler
Besonders viel Kritik erntet das Punktesystem: Spieler, die konsequent in der ersten Runde des Hauptfeldes verlieren, sammeln dennoch mehr Punkte als diejenigen, die sich mehrfach über die Qualifikationen durchkämpfen. Dies erschwert es aufstrebenden Spielern, sich in der Rangliste nach oben zu arbeiten.
Fazit: Mehr Professionalität oder wachsende Ungleichheit?
Die Änderungen für die Saison 2025 sollen die Premier Padel Tour wettbewerbsfähiger und professioneller machen. Doch viele Spieler empfinden sie als unfair und als Bedrohung für die Offenheit der Tour. Der Internationale Padel-Verband (FIP) und Premier Padel stehen in der Verantwortung, die Kritik ernst zu nehmen und Lösungen zu finden, die einen ausgewogenen und zugänglichen Circuit für alle Spieler schaffen.
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