Die Spannungen zwischen Premier Padel und den Spielern haben einen neuen Höhepunkt erreicht. Nach dem Boykott des Turniers in Gijón verweigerten die 100 besten Spieler der Welt – mit Ausnahme von Franco Stupaczuk, Juan Lebrón und einigen wenigen anderen – ihre Teilnahme an der nächsten Etappe in Cancún. In einem Interview mit Relevo spricht Roberto Álvarez, der Rechtsvertreter von Premier Padel, über die Position der Tour in dieser Krise und die möglichen Konsequenzen.

Ein besorgniserregender Konflikt für Premier Padel
Premier Padel steht unter Druck. Laut Roberto Álvarez stellt das Fernbleiben der Spieler eine Vertragsverletzung dar, die nicht nur die Tour, sondern auch lokale Veranstalter und Sponsoren beeinträchtigt. Dennoch setzt er auf eine einvernehmliche Lösung: „Wir möchten eine Lösung mit gesundem Menschenverstand finden.“
Mögliche rechtliche Konsequenzen
Premier Padel sieht drei wesentliche juristische Folgen für die Spieler:
Vertragsbruch gegenüber Premier Padel.
Verstoß gegen die Sportordnung, der zu Sanktionen durch die FIP führen könnte.
Schäden für Dritte, darunter Veranstalter und Sponsoren.
Dennoch betont Álvarez, dass dies keine Drohung sei, sondern eine sachliche Darstellung der rechtlichen Risiken.
Verhandlungen laufen, Uneinigkeit bleibt
Seit November fanden mehr als zehn Meetings zwischen Premier Padel und den Spielern statt, zuletzt in Saudi-Arabien. Ein zentrales Thema waren die von der FIP verabschiedeten Regeländerungen, darunter die von Spielern geforderte Verkleinerung der Teilnehmerfelder. Álvarez weist Vorwürfe mangelnder Absprache zurück: „Es gab Austausch und Verhandlungen. Dafür gibt es schriftliche Belege.“
Ein umstrittenes Organisationsmodell
Spieler kritisieren einen Interessenkonflikt, da FIP-Präsident Luigi Carraro auch an Premier Padel beteiligt ist. Álvarez verteidigt die Struktur und verweist auf Sportarten wie die Formel 1 oder MotoGP.
Der Boykott beeinträchtigt die Attraktivität der Tour, verschreckt Sponsoren und verringert das Medieninteresse. Jedes abgesagte Turnier verschärft diese Probleme.
Offen für Dialog, aber auf rechtlicher Basis konsequent
Zur öffentlichen Kritik an den Anmeldungen für Cancún erklärt Álvarez, dass dies niemandem schade, sondern den kollektiven Boykott der PPA-Spieler bestätige. Einzelverhandlungen mit nicht PPA-gebundenen Spielern schließt er nicht aus: „Wir sprechen mit jedem, der ein berechtigtes Interesse hat.“
Ein Appell zur Vorsicht
Spieler sollten unabhängige Rechtsberatung einholen, um die Folgen ihres Handelns zu verstehen, rät Álvarez. Er verweist auf Franco Stupaczuk, der nach einer juristischen Einschätzung seinen Boykott beendete.
Eine Krise, die die Zukunft des Padel-Sports bedroht
Premier Padel hat langfristige Investitionen getätigt, doch der aktuelle Konflikt gefährdet das gesamte Padel-Ökosystem. Álvarez hofft auf eine baldige Rückkehr zur Normalität: „Zum Wohl des Padel-Sports und aller Beteiligten.“
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