Männer-Doppel: Galán und Chingotto drehen das Finale gegen Coello/Tapia
- Julius Lowman

- 12. Nov.
- 2 Min. Lesezeit

Das Endspiel der Männer lieferte genau das, was ein großes Finale verspricht: Hochtempo, Taktik auf höchstem Niveau und eine dramatische Wendung. Alejandro Galán und Federico Chingotto, an Position zwei gesetzt, besiegten die topgesetzten Arturo Coello und Agustín Tapia nach stotterndem Start mit 2:6, 7:5, 6:2 – ein Sieg, der die Rivalität an der Spitze weiter befeuert und die Hierarchie der Saison nochmals in Bewegung bringt.
Der Favoritendruck liegt zunächst bei Coello/Tapia
Der Auftakt gehörte den Nummer-eins-Gesetzten. Coello und Tapia setzten das zweite Saatduo sofort unter Druck, kontrollierten die Netzräume und zwangen Galán/Chingotto früh in die Defensive. Das 6:2 war die logische Konsequenz einer Phase, in der Coello am Netz dominierte und Tapia das Tempo variabel diktierte. Galán suchte noch den Takt, Chingotto fand nur selten die Länge, um Coello hinter die Grundlinie zu drücken.
Wende im zweiten Satz: Geduld, Tiefe, Timing
Mit Beginn des zweiten Satzes verschob sich die Statik des Matches. Chingotto stabilisierte seine Diagonale, nahm mit präzisen Chiquitas und sauberem Footwork Coello die Vorwärtsdynamik, während Galán am Netz präsenter wurde und die kurzen Fenster gnadenlos nutzte. Entscheidend war die Phase beim 5:5: Galán/Chingotto hielten unter Druck die Nerven, holten das späte Break über geduldige, lange Ballwechsel – und servierten den Satz mit 7:5 aus. Ausgleich, Momentumwechsel, neue Dramatik.
Ein dritter Satz unter voller Kontrolle
Im Entscheidungssatz trugen Galán und Chingotto ihre Anpassungen konsequent weiter. Die Returns landeten tiefer, der erste Volley von Coello kam seltener „sauber“ und Tapia fand kaum freie Winkel, um das Tempo wieder anzuheben. Frühe Breakchancen wurden genutzt, die eigenen Aufschlagspiele klar verwaltet. Das 6:2 zum Abschluss spiegelte die neu gewonnene Klarheit wider: kontrollierte Aggressivität, smarte Ballverteilung und eine Fehlerquote, die im Vergleich zum ersten Satz deutlich gesenkt war.
Bedeutung für die Spitze
Der Sieg der Nummer-zwei-Gesetzten gegen die Weltranglistenersten ist mehr als ein Eintrag in die Statistik. Er unterstreicht, wie schmal die Abstände an der Spitze inzwischen sind – und wie sehr taktische Feinjustierung und mentale Stabilität über Titel entscheiden. Für Galán/Chingotto ist es ein Statement-Erfolg, der Selbstvertrauen für die nächsten großen Bühnen gibt. Für Coello/Tapia ist es ein seltener Dämpfer, zugleich aber ein Weckruf: Die Dominanz der vergangenen Monate ist angreifbar, wenn der Gegner das Tempo klug bricht und die Netzkontrolle verschiebt.
Fazit: Ein Finale mit Wirkung
Nach 2:6, 7:5, 6:2 stehen Galán und Chingotto als verdiente Sieger eines Endspiels, das taktisch gereift und mental abgeklärt gedreht wurde. Die Rivalität an der Spitze bleibt das große Thema der Saison – und dieses Finale dürfte als Lehrstück dafür stehen, wie man gegen die vermeintlich Unantastbaren zurückkommt: mit Geduld, Präzision und perfektem Timing in den Schlüsselmomenten.






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