Galán und Chingotto schocken Tapia und Coello – historisches 6:0 im Mailand-P1-Finale
- Julius Lowman

- 13. Okt.
- 3 Min. Lesezeit

Das Premier Padel P1 in Mailand wird in die Geschichtsbücher eingehen. In einem Finale, das niemand so erwartet hatte, gelang Alejandro Galán und Federico Chingotto ein episches Comeback gegen die scheinbar unantastbaren Agustín Tapia und Arturo Coello. Nach 1:6 und 6:3 setzten sie im dritten Satz ein Ausrufezeichen für die Ewigkeit: 6:0 – ein Ergebnis, das es so in einem Finale der Premier Padel noch nie gegeben hatte.
Mit diesem Sieg durchbrachen Galán und Chingotto die Aura der Unbesiegbarkeit ihrer Rivalen und hauchten dem Rennen um die Weltranglistenspitze neues Leben ein.
Tapia und Coello dominieren den ersten Satz
Der Auftakt verlief nach dem gewohnten Drehbuch. Tapia und Coello traten mit jener Entschlossenheit auf, die sie in den vergangenen Monaten zu den unangefochtenen Herrschern der Tour gemacht hat. Besonders Tapia glänzte mit makelloser Präzision und Kontrolle. Punkt für Punkt baute das Duo seinen Vorsprung aus, während Galán frustriert wirkte und zu viele Fehler produzierte.
Coello übernahm die Netzkontrolle, diktierte das Tempo mit wuchtigen Volleys, während Chingotto in der Defensive gebunden war. Das Resultat: 6:1 für die Nummer 1 der Welt – ein Satz, der wie eine Machtdemonstration wirkte.

Chingotto und Galán drehen das Match
Doch das Blatt wendete sich. Ab dem zweiten Satz fanden Chingotto und Galán zurück zu ihrer Balance. Chingotto, der in den vergangenen Monaten zu einem Synonym für Präzision geworden ist, brachte Coello mit seinen punktgenauen Chiquitas aus dem Rhythmus. Seine Víbora-Schläge wurden zur Waffe, während Galán endlich die emotionale Energie fand, die ihn oft beflügelt.
Tapia begann zu hadern, machte ungewohnte Fehler, während Coello den Druck nicht mehr aufrechterhalten konnte. Das Duo „Chingalán“ nutzte die Gunst der Stunde und holte sich mit 6:3 den Satzausgleich – und plötzlich war alles wieder offen.
„Wir wussten, dass wir unser Niveau nur anheben müssen, um zurückzukommen“, sagte Galán nach dem Match. „Gegen solche Gegner darfst du keine Sekunde zögern – und diesmal haben wir perfekt reagiert.“
Ein 6:0 für die Geschichtsbücher
Was im dritten Satz folgte, war schlichtweg historisch. Coello, sonst so dominant, fand kein Mittel mehr gegen Chingottos brillante Defensive und präzise Gegenangriffe. Der Argentinier antizipierte jeden Ball, zwang Coello in Fehler – und übernahm förmlich das Kommando über die Diagonale.
Tapia, sichtbar genervt, begann überhastet zu spielen. Galán, nun in seinem Element, dominierte am Netz mit explosiven Schmettern und lauten Jubelschreien nach jedem Punkt. Das Momentum war unwiderruflich gekippt.
Mit einem makellosen 6:0 besiegelten Galán und Chingotto ihren Triumph – der erste Satzverlust dieser Art für Tapia und Coello in einem Finale der Premier Padel Tour. Das Publikum in der Allianz Cloud von Mailand tobte: Zeuge eines historischen Moments, der den Mythos der Unbesiegbarkeit der Nummer 1 durchbrach.

Ein Sieg mit Signalwirkung
Der Erfolg von Mailand war mehr als ein Titel. Er war ein Statement, das die Rivalität an der Spitze neu entfacht. Mit den 1.000 Punkten, die Galán und Chingotto in Italien sammelten, verkürzten sie den Rückstand auf die Spitzenreiter deutlich – und setzen ein klares Zeichen im Kampf um den Weltthron.
In den letzten vier Turnieren steht es nun 2:2 zwischen den beiden Superduos – ein Beweis, dass das Kräfteverhältnis an der Spitze der Tour wieder offen ist. Zudem reisen Galán und Chingotto nun mit großem Selbstvertrauen weiter zur FIP Platinum in Lyon, bevor es zum P2 in Neu-Gizeh geht – einem Turnier, bei dem Tapia und Coello nicht antreten werden.
Für „Chingalán“ könnte das die perfekte Gelegenheit sein, weiter Punkte zu sammeln – und den Druck auf die Nummer 1 zu erhöhen.
Tapia und Coello: Rückschlag für die Könige
Trotz der Niederlage bleiben Tapia und Coello mit zehn Titeln in dieser Saison das dominierende Paar der Tour. Doch der herbe Rückschlag in Mailand zeigt: Auch sie sind verwundbar.
Ihre Körper- und Mentalstärke, die sie in den letzten Monaten nahezu unantastbar machte, ließ in diesem Finale Risse erkennen. Es war nicht der Verlust des Matches allein, sondern die Art und Weise – ein 6:0, das wie ein Donnerschlag durch die Szene ging.
„Wir haben heute nicht unser Spiel gefunden“, gab Tapia nach dem Finale offen zu. „Aber das motiviert uns nur noch mehr. Wir werden zurückkommen – stärker als zuvor.“
Eine Rivalität, die Padel-Geschichte schreibt
Mit jedem neuen Duell zwischen diesen beiden Paaren wächst ihre Rivalität zur Legende. Galán/Chingotto gegen Tapia/Coello – das ist inzwischen das Synonym für modernen Spitzen-Padel: taktisch, emotional, physisch intensiv und voller Drama.
Beide Duos stehen wie kaum andere für die Entwicklung des Sports. Sie treiben sich gegenseitig zu Höchstleistungen, wechseln sich in Dominanzphasen ab und schreiben dabei Kapitel, die in die Historie eingehen.






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