Warum Formel-1-Stars dem Padel verfallen sind
- Julius Lowman

- 10. Nov.
- 2 Min. Lesezeit

Vor dem Großen Preis von Brasilien sorgte ein Foto von Max Verstappen auf einem Padelplatz in São Paulo für Aufsehen – doch wirklich überrascht war niemand. Der dreifache Weltmeister ist längst bekannt dafür, dass er seine Freizeit häufig auf dem Court verbringt. Padel ist für ihn mehr als ein Hobby geworden – eine Leidenschaft, die er mit vielen seiner Kollegen teilt.
Immer mehr Formel-1-Fahrer greifen in ihren Trainingspausen oder an Grand-Prix-Wochenenden zum Padel-Schläger. Charles Leclerc, Pierre Gasly, Carlos Sainz oder Lando Norris gehören inzwischen ebenso zu den regelmäßigen Spielern. Der Trend ist klar: Die Glaswände des Padelcourts haben für viele Profis den Reiz eines sportlichen Gegenpols zum Rennstress.
Ein perfekter Ausgleich zum Adrenalin des Rennens
Padel gilt als die ideale Mischung aus Spaß und Wettkampf. Für Rennfahrer, deren Alltag aus Präzision, Geschwindigkeit und mentalem Druck besteht, bietet der Sport genau die richtige Balance. Er ist technisch anspruchsvoll, aber weniger belastend als Tennis, und verlangt dieselben Fähigkeiten, die auch auf der Strecke über Sieg oder Niederlage entscheiden: Reaktionsschnelligkeit, Koordination und Antizipation.
In einem Bericht von Red Bull Racing heißt es dazu: „Padel ist eine technisch fordernde, aber leicht zugängliche Sportart, die Reflexe und Entscheidungsfähigkeit schärft und zugleich hilft, Spannungen abzubauen.“ Der Doppelcharakter des Spiels – zwei gegen zwei – bringt zudem eine soziale Komponente ins Spiel: Er stärkt Teamgeist und Kommunikation, zwei Faktoren, die auch im Motorsport entscheidend sind.
Vom Freizeitvergnügen zum Trend im Fahrerlager
Was als lockerer Zeitvertreib begann, hat sich inzwischen zu einem echten Phänomen entwickelt. Die meisten Fahrer spielen in den Pausen zwischen Rennen oder Trainingssessions, manche haben sogar private Plätze an ihren Wohnsitzen oder in Trainingszentren eingerichtet.
Pierre Gasly ist dabei einen Schritt weitergegangen: Der Franzose ist Mitbegründer eines professionellen Teams namens 10Padel, das am internationalen Wettbewerb Hexagon Cup teilnimmt – einer Art „Ryder Cup“ des Padel-Sports. Für Gasly ist das mehr als nur eine Leidenschaft: Es ist eine Investition in eine wachsende Sportart, die immer mehr Prominente anzieht.
Körperlich fordernd, mental entspannend
Die Gründe für die Padel-Begeisterung der Formel-1-Stars liegen auf der Hand. Während der Sport körperlich weniger riskant ist als beispielsweise Tennis, schult er dennoch zentrale Qualitäten: Schnelligkeit, Gleichgewicht, Reaktionsvermögen und taktisches Denken. Gleichzeitig ermöglicht er mentale Erholung – ein seltener Zustand in einer Welt, die von Rennstrategien, Datenanalysen und Zeitdruck geprägt ist.
Wie ein Sportpsychologe aus dem Red-Bull-Umfeld erklärte, sei Padel „eine Form des kontrollierten Wettbewerbs, die das Gehirn aktiviert, aber gleichzeitig Stress reduziert“. Genau diese Kombination mache ihn so attraktiv für Profisportler, die täglich unter maximaler Anspannung stehen.
Ein globaler Schulterschluss von Motorsport und Padel
Die wachsende Verbindung zwischen Motorsport und Padel zeigt sich auch organisatorisch: Premier Padel und die FIP-Tour richten ihre Marketing-Aktivitäten gezielt an Grand-Prix-Standorten aus – insbesondere in Spanien, Italien und dem Nahen Osten, wo viele Rennstrecken mittlerweile über eigene Padelanlagen verfügen. In Städten wie Barcelona, Jeddah oder Monza spielen Fahrer, Teammitglieder und Sponsoren regelmäßig auf eigens reservierten Courts.
Fazit: Padel – der neue Lieblingssport der Formel 1
Was als sportliche Nebentätigkeit begann, ist heute ein echter Trend im Fahrerlager. Padel vereint Bewegung, Strategie, Technik und Geselligkeit – perfekte Zutaten für Athleten, die im Beruf stets am Limit agieren.
Ob Verstappen, Leclerc, Sainz, Norris oder Gasly – immer mehr Formel-1-Fahrer finden auf dem Padelplatz den Ausgleich, den sie auf der Strecke nie bekommen: Konzentration ohne Druck, Wettkampf ohne Risiko und vor allem – ein Spiel, das verbindet.






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